Gartenkunst
Geboren und aufgewachsen in oberfränkischen Stadt Bayreuth, besuchte ich bereits in jungen Jahren die kulturgeschichtlich bedeutenden historischen Parkanlagen meiner Heimatstadt. Oft führten Schulausflüge oder sonntägliche Spaziergänge dorthin.
Das Interesse vertiefte und sedimentierte sich und ich begann mich intensiv mit Gartenkunst auseinanderzusetzen.
Parks und Gärten mit ihren über die Jahrhunderte immer wieder abgewandelten Gartenkunststilen standen fortan im Mittelpunkt meiner Aufmerksamkeit. Neben der eigentlichen Gartenkunst ist auch immer die Kultur- und Geistesgeschichte der jeweiligen Epoche mit in Betracht zu ziehen, denn nur dann gelingt der Zugang zu den besuchten Gärten und Parks. Eine solche Anlage ist immer mehr als nur eine Ansammlung von Bäumen, Sträuchern und Blumen. In ihr schlägt sich auch immer der entsprechende Zeitgeist nieder.
Auch heute üben die Anlagen verschiedener zeitlicher Epochen einen unwiderstehlichen Reiz auf mich aus.
Englische Landschaftsgärten mit ihrer idealtypischen Inszenierung von Natur vermitteln dem Besucher die Illusion einer vollendeten und harmonischen Umwelt, wie es sie in unserer modernen Kulturlandschaft ansonsten nicht mehr anzutreffen ist.
Barockanlagen hingegen, mit ihrer künstlichen Inszenierung und mit ihrem Bestreben Natur durch Schnitt und Formgebung dem menschlichen Geist unterzuordnen, lösen andere Gefühle aus. Die Kunstform dieser aus heutiger Sicht irreal wirkenden Schöpfungen scheinen völlig aus der Zeit gefallen zu sein und versetzen den Gast in eine märchenhafte Umwelt ohne realen Bezug zur Gegenwart.
Nicht feudale Anlagen, wie die Stadtparks des 19. und 20. Jahrhunderts wiederum ziehen den Spaziergänger auf eine andere Art und Weise in ihren Bann. Hier ist es der abrupte Übergang von Stadt zu Natur. In den Anlagen wird die Stadt mit ihrer Betriebsamkeit oft völlig ausgeschlossen. Man kommt inmitten gestalteter Natur zu Ruhe und Entspannung. Hier liegt auch der der Wert solcher Grünoasen. Sie dienen der Erholung.
Von all dem soll hier berichtet werden.